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Hier findet ihr einen Bericht, ein paar Bilder und 3 kurze Filme zum Berlinevent. (einfach auf das Foto klicken, zum weiter blättern)
Bericht 2013 (zum Bildmaterial >>)
„Hält länger wie Bier…..“
Zunächst, liebe Fußballer des SSV, herzlichen Dank für die Gastfreundschaft, die ihr in diesem Jahr erstmals zwei mitreisenden Spielerfrauen gewährt habt. Noch voller Euphorie schreibe ich nun die Dokumentation der Ereignisse. Diese begannen schon in unserer Küche, gern hab ich mit Traugott den Tag in meiner Schule ausgewertet und dabei den hektischen Packversuchen von Torsten zugeschaut. Bei der Abholung von Peter, der leider etwas länger auf den KBE warten musste, gab es gleich die erste Überraschung in Bezug auf die richtige Ausrüstung: ein Kasten mit dem wohlschmeckenden Getränk für den Feierabend und ausreichend Lesestoff für das ganze Wochenende (gefühlt jedenfalls). Nach einer doch etwas ungemütlichen Reise (Regen und sehr zugiges Auto, dem Fahrer trotzdem heißen Dank…ich kenn ihn schon länger…) und einigen wenigen Boxenstopps (es reichte gar für ein reichhaltiges Mal für den Torsten), erreichten wir das legendäre Hotel, in dem schon alle den Vornamen des Fahrzeugführers kannten, was im Nachhinein auch die merkwürdigen Blicke an der Rezeption erklärt.
Schon vor Ankunft an der Herberge erreichten uns erste Hinweise bezüglich der Abendgestaltung, sodass eine halbe Stunde ruckartig, aber schlüssig verkürzt wurde, damit wir uns möglichst schnell ins Nachtleben von Berlin bzw. in die U Bahn (wenn möglich die richtige Richtung auswählen) stürzen konnten. Wie immer in einer Großstadt mit entsprechenden Verkehrsmitteln nicht für alle eine leichte Aufgabe. Fröhlich und hoch motiviert gelangten wir zu der ausgewiesenen Lokalität, wo wir den bereits vorausgeeilten Teil des SSV sowie diverse andere bekannten Gesichter begrüßen konnten. Ein Wiedersehen mit Timo nach langer Zeit war wohl für alle ein besonderes Ereignis. Wie immer hatte er seine außerordentlichen organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt und für gute Unterhaltung durch leichte sportliche Betätigung sowie ausreichend Flüssigkeitszufuhr und, nicht zu vergessen, den nicht unwichtigen Anreiz für einen Sieg auf der gefühlt ältesten Kegelbahn in Berlin gesorgt. Ein Sieg, an dem ein nicht kleiner Teil der Neuankömmlinge des SSV völlig unbeteiligt war, wurde mit der entsprechenden Menge an wohlschmeckendem Alkohol gefeiert. Für die neue Kegelrunde gab es anschließend leider einen Bahnwechsel, der sich als nicht unerheblich bei der Ermittlung der vermeintlich besseren Keglergruppe erwies. Trotz großartiger und vor allem gemeinschaftlicher Arbeit bei der Erzielung einzelner Punkte beim Baumkegeln unterlag meine Gruppe der anderen, die jedoch sehr entscheidend durch andere Fußballer (Zuspätkommer) aus unterschiedlichen Gebieten Deutschlands unterstützt wurde (erst dies ermöglichte den Sieg…). Aber, der Sieg sei ihnen gegönnt und beim nächsten Mal gewinnen dann die Besseren….
Ein überraschend reichhaltiges Mahl erwartete alle im oberen Teil des kroatischen Restaurants, nicht jeder konnte das Männergemüse auf den Platten und Tellern bewältigen, aber das hatte der Wirt wohl auch nicht wirklich erwartet, oder? Es gab Cuba- Libre und für die anderen Bier, Timo und auch Andre waren in ihrem Element, auch wenn das in diesem Jahr durch schwächelnde Spielerfrauen leicht ausgebremst wurde. Ich kann mich gut an die vielen mitleidigen Blicke erinnern, als die Zwei mit Frau den Speiseraum verließen. Nun, auf alle anderen wartete wohl noch eine lange Nacht mit QBA und Ballhaus…., die sei ihnen neidlos gegönnt, solange sie am nächsten Tag das Tor treffen….
Der nächste Morgen war dann sehr ruhig, für die einen mit und für andere ohne Frühstück, brachen wir früh um halb elf in Richtung Innenstadt auf. Den Männern des SSV sei an dieser Stelle ein außerordentliches Lob ausgesprochen, kulturell agierten sie an diesem Morgen auf sehr hohem Niveau. Der Besuch des Alten Museums kam für mich völlig überraschend und war ausgesprochen wohltuend. Auch dass Michel uns einen kurzen Einblick in seine Berliner Zeit gab, war sehr anregend. Gefesselt und technisch versiert nahmen wir die Umbauten in der Spree in Augenschein, wobei die Vermutungen über den Sinn dieser Tauchübungen doch auseinander gingen. Etrusker, Römer und Griechen ließen uns an die Wurzeln menschlicher Existenz zurückkehren, sehr lehrreich und viel besser als auf Sockensuche zu gehen. Nun war der Augenblick der Trennung nahe, den aktiven Fußballern des SSV wurden letzte taktische Anweisungen erteilt, bevor es für uns ins Stadion zum Herta Spiel ging. Eine Currywurst, die keine war und ein sehr schneller Glühwein begleiteten uns dorthin. Quasi in der letzten Minute wurden zum Teil sehr unterschiedliche Vermutungen über den Ausgang des Spiels abgegeben. Leider waren alle unzutreffend, denn wir konnten nicht ein einziges Mal für den Berliner Club aufspringen und mit den anderen Menschen im Stadion jubeln. Der Tabellenzweite bestimmte zwar nicht das Spiel, Herta BSE wehrte sich redlich, schoss aber das einzige Tor dieser Begegnung. Auch wenn wir einer Niederlage des heimischen Klubs beiwohnen mussten, so war doch die Stimmung und Atmosphäre im Stadion einzigartig. Nach der Partie freuten sich einige von uns über einen Sitzplatz in der Bahn, bevor der Schlachtplan für den Abend entworfen wurde. Ein Lokal mit entsprechendem Fernsehanschluss musste dringend gefunden werden, um das Spitzenspiel der Bundesliga mitverfolgen zu können. Leider stieg an dieser Stelle das nicht unwichtige Lieblingsgerät von Torsten wegen akuten Energiemangels aus, sodass wir fast selbständig auf die Suche gehen mussten. Eine kurze Pleite beim ersten Anlauf ließ schon fast alle Hoffnung auf eine pünktliche Begutachtung der Leistungen von Dortmund und München schwinden, aber nach rasantem Spaziergang durch mehrere Straßen dieser großen Stadt fanden wir ein umwerfend leeres Lokal, in dem sogar noch Sitzplätze zur Verfügung standen. Im Übrigen mit außergewöhnlich gesprächigen Gästen, die ein großes Interesse daran zeigten, ihre Gedanken zum Spiel der Spitzenmannschaften auch allen anderen Anwesenden mitzuteilen. Dies sorgte für ein wenig Unruhe und Belustigung bei anderen Lokalbesuchern. Leider gewann die falsche Mannschaft das erwähnte Spiel, sodass es nun für den Rest des Jahres wohl eher langweilig in der Bundesliga zugehen wird, zumindest was die Führung betrifft.
Ein großes Hallo erntete die Nachricht vom dritten Platz der sportlich aktiven SSV-ler, dieses herausragende Ergebnis wurde durch hochachtungsvolle Trinkaktionen im Laufe des Abends mehrfach gewürdigt. Nach kurzer Irrfahrt in der Innenstadt, bei dem ein ungemütliches Kaufhaus die Hauptrolle spielte, entschlossen wir uns, in die Hackeschen Höfe zu wechseln. Ein Dank nochmal an Peter für diese wundervolle Idee, die uns nicht nur reichhaltiges und köstliches Mahl bescherte, sondern auch eine Happy Hour, die den ganzen Abend dauerte. So verging die Zeit wie im Flug, bei herrlichen Gesprächen und regem Austausch von Informationen bezüglich der verschiedenen zur Auswahl stehenden Getränke auf der Karte. Nach dem Genuss von Pudding und reichlich Mai- Thai durch unzählige Mitglieder des SSV fand auch Andre, dass ein Cocktail „länger wie Bier“ hält und eigentlich ganz lecker sei. Eine Cocktail-Flaterate mit nachhaltigem Geschmack sozusagen. Spät und fast mit der letzten U-Bahn ging es zurück in die wohlbekannte Herberge, wobei zu bemerken bleibt, dass es einigen noch nicht spät genug war. Unbedingt sollte noch die Players-Party in der Fassl-Schänke besucht werden. Nach kurzem Zusammentreffen mit Aktiven des SSV wurde der Abend aber doch beendet, so jedenfalls die Berichte am anderen Morgen.
Dieser war geprägt von Aufbruch und der nahenden Heimreise. Vorher jedoch waren die Schlusspunkte der Hauptstadtreise zu bewältigen: eine sportliche Betätigung auch für Stadiongeher und HAXE für alle. Die Idee einer Indoor- Beachanlage ist großartig und wurde auch von bisher sportlich inaktiven Mitgliedern des SSV angenommen. Sogar ohne Fußball machten alle eine gute Figur beim gemeinsamen Spiel. Die Sieger blieben zu großen Teilen unermittelt (vielleicht hab ich es auch einfach nur vergessen), dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Ein Wiedersehen mit Timo und seinen beiden sehr schnell gewachsenen und aufgeweckten Kindern war der Höhepunkt für diesen Tag. Die Fassl-Schänke wartete mit riesigen Haxen auf uns. Die waren in dem Fall leider nicht von allen gänzlich zu bewältigen, trotzdem köstlich, sie haben auch noch zwei Tage später dem Rest der Familie geschmeckt. Zum Abschluss des Berichtes sei besonders den Organisatoren gedankt für ein ereignisreiches und völlig reibungsloses Wochenende.
Liebe Fußballer des SSV, es hat Spaß gemacht, mal mit euch zu verreisen, ich hoffe sehr, dass euch die Anwesenheit der zwei Spielerfrauen nicht zu sehr eingeschränkt hat, denn ich würde auch im nächsten Jahr gern wieder mit dabei sein (hoffentlich dann auch gesund und etwas munterer), weil es genau so war, wie ich es mir gedacht hatte: Nicht umsonst beneide ich den Torsten schon ein wenig um diese tolle Truppe, mit der er da unterwegs ist. Um mit Andre zu sprechen: „Hält länger….“ In diesem Sinne: Habt Dank und vielleicht bis zum nächsten Mal.
Sabrina
Bericht 2010
... ist bestimmt schon in Arbeit - in der Zwischenzeit schwelgt in der Erinnerung:
Bericht 2009
Nur wenige Tage nach unserem Berlintrip haben sich nun die grundsätzlichsten Körperfunktionen wieder eingestellt. Erschütternd, wie lange man braucht, um ein kroatisches Hauptgericht oder einen kleinen Absacker in der Q-Ba abzuarbeiten. Aber ich will mal lieber nicht vorgreifen, deshalb jetzt chronologisch:
Anreise:
Am Freitag kurz vor 11 waren alle am Paradiesbahnhof eingetroffen. Christoph erschien ziemlich lädiert nach seinem Trainings(körper)kontakt mit Willy. Nachträglich gab er damit einigen Recht, die auf das Abschlusstraining verzichtet hatten, um sich eher mental vorzubereiten. In diesem Zustand schien sein Einsatz nicht gerade eine Bereicherung für den SSV zu werden. Der Zug traf, DB-typisch, mit kleiner Verspätung ein und wurde dann zum Früh- und Mittagschoppen verwendet. Dafür wurden ein paar kleine Fässchen auf die Tische gezaubert, die dankenswerter Weise von mir und (???) mitgebracht wurden. Pünktlich kamen wir in Berlin an und dank der traditionell ausgezeichneten Organisation unserer Mitglieder Timo und Frank klappte der Taschentransfer und die U-Bahnfahrt zum Hotel Bongard anstandslos. Bei U-Bahnfahrten muß das nämlich nicht immer so sein – aber dazu später.
Im Bongard wurden die Betten in Beschlag genommen und schon ging es weiter mit der Tagesordnung: auf zur Currywurst. Erstaunlicher Weise machten wir den Verdauungsspaziergang vor dem Wurst essen und lernten unterwegs auch wegkundige Mitmenschen kennen, die in ihren Aussagen mitunter recht variable waren: „Und dann geht’s nach rechts.“, sagte der Briefträger. „Du meinst sicher links.“, meinte die Dame neben ihm. Bernd legte fest, das rechts das andere links ist, und da verschiedenste Leute ein GPS am Mann hatten, leuchtete irgendwann in der Ferne die nun doch hungrig erwartete Bude. Ne Wurst und ein Bier wurden vertilgt und schon kam der Shuttle zum Turnier.
Turnier:
8 Mannschaften hatten sich zum Bohm und Bohm Cup 2009 angemeldet, wobei uns hier bereits der Turnierbeteiligungssieg sicher war, kamen wir doch mit 2 Teams. Der SSV 1 war mit einigen ruhigen und bedächtigen Kadern aufgestellt, während der SSV 2 von seiner Aufstellung eher trashig und engagiert spielen sollte. Die Strategie erinnerte mich an meine Schachlaufbahn. Beim Mannschafts - Schach wurde Brett 1 bis Brett 6 besetzt, wobei Brett 1 der stärkste Spieler sein sollte und Brett 6 der schwächste. Wir in Blankenhain waren da extrem clever und besetzten anders herum, so dass wir ab Brett 3 immer sichere Punkte hatten. Ich wurde übrigens lange Zeit auf Brett 1 gesetzt ...
Genauso clever wollten wir auch agieren. Umso überraschender war dann der Turnierverlauf. Das 1. Spiel hatte der SSV 2 gleich gegen Holzbein Köln. Die Burschen waren wieder extrem umgänglich und grüßten mit größter Herzlichkeit, um dann aber auf dem Platz ein kompromissloses Spiel abzuziehen und ein sicheres 2:0 gegen unser Team einzufahren. Trotzdem der SSV 2 eigentlich auch erstaunlich viele Chancen hatte, die aber in einer jammervollen Abschlussschwäche endeten.
Dem SSV 1 erging es genauso. Lange hielten wir das 0:0, waren erstaunt, wie viel man innerhalb von 7 Minuten schwitzen kann und bekamen dann doch noch ein Tor, weil wir einfach manchmal zu tranig sind. Ich war der Gegenspieler beim 0:1 und konnte zwar mitlaufen, aber mich nicht mehr dazwischen hauen, weil das einen Schritt mehr bedeutet hätte, den ich nicht hatte. Eigene Chancen waren bei uns ziemlich selten.
Ich habe nun nicht mehr alle Ergebnisse im Kopf, weiß aber, dass wir vom SSV 1 alle Spiele knapp verloren, bis auf eines, bei dem wir uns mehr Chancen ausgerechnet hatten, da hier unsere Gegner alle ne ziemliche Murmel mit sich rum trugen. Dieses Spiel verloren wir hoch. Der SSV 2 gab genauso alle Spiele ab, zwar mit höherer Schnelligkeit spielend, aber ohne Fortune, halt wie Achim zu sagen pflegt: mal verliert man, mal gewinnen die Anderen.
So erreichten wir entsprechend der Chronologie unsrer Namen die Platzierungen 7 und 8 und trafen nun im ganz, ganz kleinen Finale aufeinander. Wir waren extra in 2 Gruppen gestartet, um erst im Finale aufeinander treffen zu können. Dieser Teil unserer Strategie war also aufgegangen ...
Um die Stimmung für´s Wochenende hochzuhalten, ließen wir den SSV 2 hier knapp mit 2:1 gewinnen, was Andre noch tagelang Gelegenheit gab, über sein Tor zum 1:2 als Beweis für besondere Willenskraft zu reden.
Als Gewinnerpokal wurden uns dann Kugelschreiber des Cup-Ausrichters gesponsort. Nobel, nobel.
Abendgestaltung:
Nun gings zur Playersparty in die Fasslschänke. Matthias K. übernahm den Transport der Taschen ins Hotel und ich möchte nicht darüber sprechen, dass ich mich kurzfristig von seinem Auto absetzte, um ohne Umweg zum Buffet zu kommen. Dort waren 2 Tonnen Kasslerscheiben aufgeschichtet und mit einigen Beilagen arrangiert. Quantität stand höher im Kurs als Qualität. Es wurden ein paar Lieder gesungen, aber die rauschende Partynacht wurde es nicht. Selbst die Burschen aus Köln, sonst als Heizer bekannt, genossen ihren Turniersieg eher still.
Timo schlug dann später vor, noch zur Kulturbrauerei zu fahren. Natürlich für Berliner Verhältnisse ein Katzensprung. Er selber wollte nachkommen. Beides war aber offenbar nicht so ernst gemeint. Denn 1. kam er nicht nach und 2. ließ uns der Berliner Nahverkehr und unsere ortskundige Begleitung Stunden auf zugigen Bahnsteigen warten. Unterwegs verloren wir einige, die entnervt zurück ins Hotel fuhren und auch Achim, der das Einsteigesignal verpasste, weil er gerade indisponiert war (denn vorbeugen ist besser als auf die Schuhe kotzen). Ich gehörte zur Truppe der entnervten und fand 2 Uhr als Bettgehzeit absolut angemessen.
Samstag:
Nach dem Frühstück ging es mit suboptimalem Zeitverhalten zur Germaniaausstellung nach Mitte. Timo protzte zwar damit, dass er am Abend vorher natürlich viel pfiffiger gefahren wäre als wir, konnte das aber bei dieser Fahrt auch nicht unter Beweis stellen. Das Warten scheint des Berliners Lieblingsbeschäftigung zu sein. Unsere Vorhut der Selbstfahrer konnten aber den Guide der Ausstellung auf unser verspätetes Kommen vorbereiten. Zur Germania – Ausstellung nennt man den Führer nämlich lieber Guide. Mit völkerverständigenden Maßnahmen (einigen Flaschen Sekt) machten wir ihn uns dann so gewogen und gesprächig, dass wir erst nach 3 Stunden und dem betrachten jedes Marmorbröckchens, auch wenn es nicht aus der neuen Reichskanzlei stammte, von ihm wieder entlassen wurden. Andre und Bernd waren zwischenzeitlich auf Sonnenstühlen weggedimmt.
Wenn man sich die damaligen Pläne zur Hauptstadt ansieht, macht einen die Diskrepanz zwischen dem Vorhaben und dem Sein schon betroffen. Wenn man in Berlin das Stadtschloss wieder hinbaut, warum dann nicht gleich nen großen Wurf in Mitte. Der dortige sozialistische Wohnungsbau kommt mir kaum erhaltenswert vor und teurer als ein Bankenrettungpaket kanns auch nicht sein. Ich meine damit nicht, man sollte Germania errichten, aber die Stadt zu einer Großstadt umbauen würde ich nicht ehrenrührig finden.
Um mal was anderes zu sehen als sozialistische oder halt nationalsozialistische Architektur gings nun zum Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt. Hier protzt die Hauptstadt mit Barock und es war richtiger Trubel, nettes Wetter, leckerer Glühwein und sogar noch ein Brätel im Angebot. Man konnte es sich’s gut gehen lassen und damit der Tag nicht zu schön wird ging es gleich im Anschluss zum Herthaspiel gegen Eintracht Frankfurt.
Angeblich sollte es sich um eine Partie der 1. Fussballbundesliga handeln, aber was dort geboten wurde, war bloß mit unserer eigenen Turnierleistung zu vergleichen. Zum Glück gibt es in Berlin auch erfolgreiche Vereine. Unser Quotenunioner war wieder da. Mit ihm und einem leicht desillusionierten Timo gings nach dem Spiel ins Haxn-Haus, zur Weihnachtsfeier mit der LG Reinickendorf und dem 2. FC Holzbein.
Die Kneipe war urig und es wurde a-la-card gegessen. Natürlich aßen alle irgend eine Form von Haxe. Die gab es als knusprige Haxe oder ausgelöst als Kutscherpfanne oder auch als Eisbein für diejenigen, die etwas länger warten konnten. Gemeinsam hatten die Gerichte ihren unglaublichen Umfang. An diesem Abend hatte ich sicher 2 Kilo zugenommen. Auch das Bier kam plötzlich im riesigen Bembel auf den Tisch und sofort etablierte es sich, von jedem Mittrinker eine Rede zu fordern. Dadurch kam dann richtig Stimmung auf und erneut war der SSV in der 3. Halbzeit jedem anderen Turnierteilnehmer deutlich überlegen.
Gegen 23 Uhr fuhren wir dann in den Prenzlberg, nen Absacker in der Q-Ba nehmen. Der Absacker wurde in Form eines Caipirina-Eimers gereicht und wir unterhielten singend die Bar mit heimatverbindenden Klängen: dem Rennsteiglied. Viel getrunken, viel gesungen, viel gelacht – mehr konnte mir der Abend nicht bringen. Noch bevor ich Haltung verlieren konnte, gings zurück ins Hotel, so dass wir wieder gegen ½ 3 ins Bett kamen. Einige bekamen nicht genug und trudelten erst gegen 5 wieder ein.
Sonntag:
So ein Wochenende ist schnell vorbei. Der ein oder andere sah noch etwas glasig aus, aber nach ner Dusche, dem Frühstück und dem Auschecken gings schon wieder. Also auf zum Frühschoppen in die Fasslschänke. Hier erzählte mir die Wirtin von ihrem sozialen Engagement, das sie z.B. auch auf den Torwart ihres Teams ausweitete. Der Knabe scheint schon alles hinter sich zu haben, was wir uns gar nicht vorstellen wollen. Sie bringt ihm gerade die einfachsten Dinge wieder bei: Besteck nutzen, täglich duschen, kleine Aufgaben übernehmen – ist für ihn jedes Mal ein Fortschritt. Wenn man dann an das Turnier zurück denkt, wie er sich als Torwart reingekniet hat, sogar nen Tritt ins Gesicht weggesteckt hat und was diese Integration in ein Team für ihn bedeutet – das freut mich für ihn. Und über Leute, wie diese Wirtin freue ich mich auch. Allerdings hat man in Berlin den Eindruck, das Sozialarbeit dort ein unendlicher Sektor ist.
Timo verlor an diesem Vormittag sein über Monate hingezüchtetes Kinnbärtchen. Einhellige Meinung: sieht jetzt wieder besser aus.
Tagesabschluss war dann der traditionelle Besuch beim Kroaten, der mir dann kalorienmäßig den Rest gab. Natürlich freut man sich über ne große Portion, aber die haben dort echt ein Rad ab. Die machen Platten für 5 Personen, mit denen man problemlos die 6 Armee nach ihrer Kapitulation aufgepäppelt hätte. Zum Glück hatte Torsten lächerlichste Spagetti bestellt, so dass ich ihn aus seiner Ernüchterung mit ein paar Fleischgaben rausholen konnte. Auf dem letzten Drücker gings dann per Taxe zum Bahnhof und pünktlich wieder Richtung Heimat.
Meine Nachbarin im Zug guckte auf dem Laptop Dr. House und als dort in einer Szene einer Frau ein Bandwurm rausoperiert wurde, fragte ich sie, ob sie noch nen Teil mit einer Hämorridenfissur hätte ...
Wir waren übrigens im Abteil der Stille untergebracht und so kam die neugeschaffene Stillelaola zum Einsatz. PschschschschschschschschschschschschschschschtttttttTTTTTT
Es gab Tränen als wir in Jena ausstiegen.
p.j.
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